· ZENMEDITATION IN RIEDERICH ·
ZENZENTRUM e. V.
Wir sind als eine gemeinnützig, religiös fördernde Körperschaft beim Finanzamt Bad Urach Steuernummer 89078/31079 anerkannt und dürfen Zuwendungsbestätigungen ausstellen, die Sie wiederum von der Steuer absetzen können.
Zweck des Vereins ist, allen interessierten Menschen und Schülern des Zen Buddhismus eine Stätte zu bieten, an der sie sich dem Studium und der Ergründung der Lehre des Buddha, sowie der praktischen Übung zur Verwirklichung des Zen Weges in ihrem Alltag widmen können.
Der Verein beschreitet den Rinzai-Zen Weg – ZEN Linie der ZEN Schule im wolkenlosen Raum – und legt diesen in einer europäischen Form verständlich dar. Er ist allen Menschen und Mitgliedern bei der Anwendung und Umsetzung der Lehre im täglichen Leben behilflich.
Mitglied kann jeder auf Antrag werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Jahr beträgt 100 €. Für Fragen bitten wir Sie einfach mit uns Kontakt aufzunehmen.
SATZUNG
ZENZENTRUM e.V.
§ 1
Name, Sitz, Geschäftsjahr
1) Der Verein führt den Namen ZENZENTRUM.
2) Der Sitz des Vereins ist RIEDERICH.
3) Der Verein soll in das Vereinsregister eingetragen werden; nach der Eintragung führt der Verein den Namen „Zenzentrum e.V.“.
4) Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr.
§ 2
Vereinszweck
Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne des Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordnung.
Zweck des Vereins ist die
– Förderung der Religion
– sowie die Förderung mildtätiger Zwecke
Der Satzungszweck wird insbesondere dadurch verwirklicht, dass
-allen Freunden und Schülern des Zen Buddhismus eine Stätte geboten wird, an der sie sich dem Studium und der Ergründung der Lehre des Buddha, sowie der praktischen Übung zur Verwirklichung des Zen Weges widmen können. Der Verein beschreitet den Rinzai-Zen Weg und legt diesen in einer europäischen Form verständlich dar. Er ist seinen Freunden und Mitgliedern bei der Anwendung der Lehre im täglichen Leben behilflich. Grundlage der Arbeit ist das buddhistische Bekenntnis (siehe im Anhang, letzte Seite). Zu diesem Zweck unterhält der Verein eine Zen Übungshalle und organisiert und unterstützt die Durchführung von regelmäßig stattfindenden Übungstagen und Sesshin unter der Leitung ihres Zen-Meisters und der von ihm autorisierten Zen Lehrern.
-die beim Verein eingehenden Spenden an hilfsbedürftige Personengruppen im In- und Ausland weitergeleitet werden.
Der Verein kann die Spenden auch an Organisationen weiterleiten, die die Spenden ausschließlich für gemeinnützige oder mildtätige Zwecke verwenden.
Der Verein richtet für die Unterstützung hilfsbedürftiger Personen ein extra Spendenkonto ein und verpflichtet sich zur nachweisbaren Verwendung der Gelder.
Zur Erfüllung des Vereinszweckes ist jedes Mitglied entsprechend seinen Kenntnissen und Fähigkeiten zur Mitarbeit aufgerufen. Der Verein ist selbstlos tätig; er verfolgt nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke. Mittel des Vereins dürfen nur für die satzungsmäßigen Zwecke verwendet werden. Die Mitglieder erhalten keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins.
Es darf keine Person durch Ausgaben, die dem Zweck des Vereins fremd sind, oder durch unverhältnismäßig hohe Vergütungen begünstigt werden.
§ 3
Auflösung des Vereins
Bei Auflösung oder Aufhebung des Vereins oder bei Wegfall steuerbegünstigter Zwecke fällt das Vereinsvermögen an die AIDS-Hilfe Tübingen-Reutlingen e.V., mit Sitz in Tübingen, die es unmittelbar und ausschließlich für gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke zu verwenden hat.
§ 4
Mitgliedschaft
1) Mitglied des Vereins kann jede natürliche Person werden, die die Ziele des Vereins und die Zendo‐Ordnung anerkennt.
2) Die Mitgliedschaft wird durch eine schriftliche Beitrittserklärung erworben, über die der Vorstand entscheidet.
3) Die Mitglieder des Vereins verpflichten sich, regelmäßig monatliche Mitgliedsbeiträge zu bezahlen, deren Höhe von der Mitglieder-versammlung bestimmt wird. Die Beitragsleistungen können in sozialen Härtefällen vom Vorstand herabgesetzt werden.
4) Der Verein besteht aus Vollmitgliedern und fördernden Mitgliedern.
5) Die fördernden Mitglieder verpflichten sich lediglich den Mitgliedsbeitrag zu zahlen und die Zendo‐Ordnung anzuerkennen. In der Mitgliederversammlung, zu der sie zu laden sind, haben sie kein Stimmrecht und sind nicht wählbar.
§ 5
Verlust der Mitgliedschaft
1) Ein Mitglied kann seinen Austritt durch eine schriftliche Erklärung im laufenden Monat jeweils zum Ende des übernächsten Monats gegenüber dem Vorstand erwirken. 3
2) Die Mitgliedschaft erlischt durch den Tod; sie ist nicht vererbbar.
3) Ein Mitglied kann durch Beschluss der Mitgliederversammlung ausgeschlossen werden, wenn es durch sein Verhalten gegen die Vereinsordnung oder die Zendo‐Ordnung verstößt oder wenn es den Mitgliedsbeitrag trotz zweimaliger Mahnung über 3 Monate schuldig bleibt.
§ 6
Organe des Vereins
1) Organe des Vereins sind: die Mitgliederversammlung, der Vorstand, die außerordentliche Mitgliederversammlung.
§ 7
Mitgliederversammlung
1) Die Mitgliederversammlung tritt regelmäßig mindestens einmal imJahr zusammen.
2) Der Vorstand muss eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, wenn mindestens ein Drittel der Mitglieder dies schriftlich verlangt.
3) Die Einberufung der Mitgliederversammlung erfolgt schriftlich durch den Vorstand; die Ladungsfrist beträgt 2 Wochen. Auf der schriftlichen Ladung ist die Tagesordnung anzukündigen.
4) Die Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn sie ordnungsgemäß einberufen wurde.
5) Die Leitung der Mitgliederversammlung erfolgt durch den Vorstand; es wird ein Protokoll geführt, das vom Versammlungsleiter und vom Schriftführer unterzeichnet wird und von den Mitgliedern jederzeit eingesehen werden kann.
6) Die Beschlüsse der Mitgliederversammlung werden mit einfacher Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefasst. Für Satzungsänderungen und für den Ausschluss von Mitgliedern ist eine 3/4 Mehrheit von Stimmen erforderlich. Die Auflösung des Vereins kann nur von 3/4 aller Mitglieder beschlossen werden.
7) Stimmberechtigt sind nur Mitglieder, die mindestens 12 Monate vor der Mitgliederversammlung rechtmäßig in den Verein aufgenommen wurden. 4
8) Die Mitgliederversammlung wählt für jeweils 2 Jahre einen Schatzmeister.
§ 8
Vorstand
1) Die Mitgliederversammlung wählt für jeweils 2 Jahre einen Schatzmeister und einen Schriftführer. Vorstand im Sinne des § 26 BGB ist der 1. und 2. Vorsitzende. Der 1. Vorsitzende und der 2. Vorsitzende sind gleichberechtigt; sie vertreten sich gegenseitig. Sie vertreten den Verein gerichtlich und außergerichtlich. Jeder von ihnen ist befugt, den Verein alleine zu vertreten. Der Vorstand kann zur organisatorischen Arbeit des Vereins besondere Vertreter heranziehen.
2) Ein aus 2 Personen bestehender Vorstand wird von der Mitgliederversammlung für jeweils 2 Jahre gewählt und bleibt bis zur Neuwahl im Amt. Die Wahl des Vorstandes erfolgt mit einfacher Stimmenmehrheit durch Stimmzettel.
Der Vorstand verteilt unter sich die folgenden Ämter: 1. Vorsitzender und 2. Vorsitzender
Zenzentrum e.V. Entenbachstr. 12, 72585 Riederich
ETHIK
Regeln für den Alltag von ZEN-Schülerinnen und ZEN-Schülern
Deine Hauptaufgabe ist es ZEN zu studieren und zu meistern.
Wann immer du daher mit dem Meister (Roshi) über etwas sprechen möchtest, wende dich an die jeweilige Roshi-Assistentin. Das ist in diesem Jahr Su sho An und Klaus Tadashi-Taiki bitte darum, den Meister zu sehen.
Während der Sesshin zu jeder Tages- und Nachtzeit.
1.
Beim Betreten der Meditationshalle (Zendo) lege die Hände vor die Brust mit den Flächen aufeinander. Beim Verlassen der Zendo lege die rechte über die linke Hand und halte beide vor die Brust. Achte darauf, dass du ruhig gehst und stehst. Beim Gehen vermeide unsicher oder überheblich zu wirken.
2.
Während des Zazen darf niemand die Halle verlassen, außer zum Sanzen, einem Gespräch mit dem Meister. Für alle anderen notwendigen Bedürfnisse müssen die Pausenstunden genutzt werden. Außerhalb des Zendo darf nicht geflüstert oder getrödelt werden.
3.
Während des Kinhin (Meditation im Gehen) sollst du nicht auf deinem Sitz bleiben. Wenn du wegen eines Gebrechens am Kinhin nicht teilnehmen kannst, so bleibe mit Zustimmung der Roshi-Assistentin vor deinem Platz stehen.
4.
Der Keisaku (Schlagstock) ist vom beauftragten Schüler des Meisters zu führen und als Aufweckstab zu gebrauchen, besonders wenn ein Meditierender döst. Wenn der Übende mit dem Keisaku korrigiert wird, soll er höflich die Hände falten und sich verbeugen. Hüte dich davor eigensüchtige Gedanken und Unmut aufkommen zu lassen.
5.
Während der Teezeremonie (Sarei) soll niemand fehlen. Übriggebliebenes darf nicht weggeworfen werden.
6.
Auf dem Sitzplatz (Tan) und davor darf nichts herumliegen. Der Gebrauch von Schreibutensilien ist nicht erlaubt.
7.
Auch wenn in der Meditationshalle (Zendo) keine regulären Übungen stattfinden, darfst du nicht dösen oder mit dem Rücken gegen die Wand lehnen.
8.
Niemand darf aus eigenem Ermessen den Keisaku fordern – auch wenn die Muskeln noch so verspannt sind.
9.
Während des morgendlichen Zazen müssen Meditierende, die noch schläfrig sind, kräftig mit dem Keisaku gemahnt werden.
10.
Während des Essens haben sich alle Teilnehmer leise und achtsam zu verhalten – nicht mit dem Essgeschirr klappern. Die dienst habenden Schüler müssen sich ruhig und angemessen bewegen.
11.
Wenn das Zazen zu Ende ist, gehe gleich nach Hause und begebe dich zum Schlafen. Störe nie andere Übende durch lautes Sutren – Rezitieren, miteinander sprechen oder unnötige Geräuschen. Übe in deinem Alltag regelmäßig Zazen und Kinhin.
12.
Wenn eine Person neu in die Gemeinschaft (Sangha) aufgenommen wird, wird dies verkündet und der Aufgenommene nimmt den ihm zugewiesenen Sitzplatz ein. Zuvor muss er sich vor dem Buddha verbeugen und danach vor dem Roshi und den Assistenten.
13.
Alle Übenden sollen im Alltag ein angemessenes Verhalten an den Tag legen. Nicht auffallen oder mit der Würde prahlen. Streit, Ungunst und Missachtung eines anderen Menschen sind eines Mitglieds unserer Sangha unwürdig.
14.
Ist ein aufgenommenes Mitglied der Sangha krank oder durch berufliche Gegebenheiten länger als 5 Tage nicht da, so muss es sich dem Ritus der Rückkehr in die Zendo unterziehen. Dies geschieht durch dreimaliges Verbeugen vor dem Buddha.
15.
Gäste und angereiste Schüler müssen diese Regeln respektieren.Schüler des Meisters kann nur werden, wer dem Roshi seine unbedingte Bereitschaft und Gehorsam und den Willen zur täglichen Übung wahrhaftig vermitteln konnte.
16.
Diese Hinweise müssen sorgfältig beachtet werden, Jene die dagegen verstoßen, stören das Wohlbefinden der Gemeinschaft und fügen ihr Schaden zu. Auf Beschluss der Versammlung sind sie sofort auszuschließen, damit das Leben im Kloster ungehindert fortgeführt werden kann.
Mitglied kann man auf Antrag werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Jahr 100 €. Den Aufnahmeantrag können Sie hier herunterladen.
Spenden
Für Spenden stellen wir auf Anfrage eine Spendenbescheinigung aus. Diese sind steuerabzugsfähig.
Bankverbindung
VOLKSBANK METZINGEN-BAD URACH
BIC: GENODES1MTZ
IBAN: DE67640912000070008027
Für Mitgliedsbeiträge und Spenden an das ZENZENTRUM e.V.
Fragen + Anworten zur ZEN Meditation
Meditation ist etwas sehr einfaches.
Sie lernen Ihre Gedanken wahrzunehmen, ohne an ihnen festzuhalten. Sie kämpfen nicht gegen Ihren Verstand und so werden Sie ein urteilsfreier Übender.
Nehmen Sie Ihre Gedanken an, ohne sie zu bewerten, festzuhalten oder zu beurteilen, weder positiv noch negativ. Denn sobald Sie sie bewerten, geht Ihre meditative Versenkung verloren. Dann haben Sie ihren Gedanken festgehalten und verpassen darüber das wirkliche Leben. Meditation bedeutet, keine Beziehungen zu seinen Gedanken herzustellen – einfach nur weit sein.
Wenn Sie sich so einlassen, kann etwas geschehen, das für Sie von großer Wichtigkeit sein kann. Sie bemerken, dass sich die Gedankenflut vermindert und Sie darüber sehr wach werden. Je wacher Sie sind, desto weniger Gedanken ziehen vorbei. Je unbewusster Sie sind, desto mehr Gedanken kommen zu Ihnen. Es ist, als ob Sie einen Wasserhahn zugedreht haben – der Wasserfluss hat aufgehört. Dies ist der Augenblick wahrer Meditation.
Gedankenfreiheit, Gedankenleere..
Diese Augenblicke der Leere kommen bei regelmäßigem Üben immer öfter und sie dauern länger an.
Diese Leerheit, sie ist erfrischend und sie macht Ihnen bewusst, wer Sie vom Grunde her sind. Befreit vom Verstand, der Sie zu kontrollieren sucht, sind Sie frei von allen Vorstellungen von sich selbst.
Sie mögen ein Studium absolviert, einen Beruf erlernt, Sie mögen Wissen um Wissen angereichert haben, doch wenn Sie sich selbst nicht kennen, sind Sie sich nicht Ihrer selbst bewusst.
So sage ich: Solange Sie Ihre Unbewusstheit nicht in Bewusstheit verwandeln, sind Sie nicht frei, nicht weit, nicht da. Das ist die Aufgabe eines jeden Meditierenden, mehr und mehr Bewusstheit zu schaffen. Dann folgt die Freiheit ganz von allein.
Wesentlich für Ihre Übung ist die Notwendigkeit, dass Sie die Natur Ihres Verstandes verstehen, statt mit ihm zu kämpfen.
Jeder von uns wird von seinen Gedanken und Gefühlen bestimmt und beherrscht. Deshalb glauben wir auch, dass wir diese Gedanken und Gefühle sind.
ZEN Meditation ist einfaches Sein ohne Einmischung durch den Körper und Geist. Das ist unser natürlicher Zustand, zu dem wir den Zugang verloren haben.
Diesen Zugang können wir wieder öffnen, z.B. wenn wir einen Spaziergang machen oder im Garten arbeiten befinden wir uns nicht auf der spirituellen Suche nach irgendetwas und doch ist dieser Spaziergang, diese Blumenpflege ein nach Innen- und nach Außen gehen. Sie sind immer der Weg ins Nichts. Deshalb ist Meditation auch keine Technik, die man mal eben erlernt, sie ist nur dazu geeignet, uns selbst zu begegnen.
Meditation ist keine Technik.
Das Einzige was wir dazu benötigen ist ACHTSAMKEIT.
UNACHTSAMKEIT ist keine Meditation!
Und das ist eine neue Erfahrung für jeden Anfänger aber auch für jeden Übenden.
ACHTSAMKEIT, wir üben sie im Zuhören, im Reden, im aktiven Wirken des Alltäglichen, aber auch beim Malen und Singen. Meditation ist ein natürlicher Zustand, einer, den Sie mit großer Sicherheit bereits erfahren haben, jedoch ohne ihn zu kennen.
Die Frage, ob es feste Zeiten und Orte gibt, an denen wir zu meditieren suchen, erübrigt sich, denn das Leben selbst ist beständige Meditation.
Hier sind einige Tipps, die hilfreich sein können.
Wann ist die beste Zeit für Meditation?
Es gibt keine Zeit die passend sein könnte.
Es geht vielmehr darum, einfach wach zu sein für das, was in uns und um uns herum geschieht. Schauen Sie sich Ihre Gedanken, Worte und Taten an, beobachten Sie sie, und erkennen Sie dabei, was in Ihnen vor sich geht, statt darin unterzugehen.
Wichtig ist, dass Sie Ihren Atem und Ihre Körperhaltung beobachten lernen. Lassen Sie sich dabei helfen, indem Sie an einer Einführung in das ZEN teilnehmen.
Wenn Sie sich in den Lotussitz setzen oder auf ein Kniebänkchen oder auf einen Stuhl, sollten Sie bequeme Kleidung tragen. Doch denken Sie immer daran, wenn Sie zwei Dinge nebeneinander tun, so wird das nichts. Ein Meister pflegte zu sagen: „wenn du dir die Zähne putzt und nebenher pinkelst, hast du Scheiße im Mund und Scheiße im Klosett.“
Regelmäßigkeit in der Übung ist wichtig. Ein Lehrer des Zen sagte einmal: „Es ist so als ob man Wasser erwärmt: bis neunundneunzig Grad ist es immer noch Wasser, und wenn du dort aufhörst, wird es wieder abkühlen und du musst es erneut erwärmen. Aber wenn du weitermachst – bis einhundert Grad, dann macht das Wasser einen Quantensprung und wird in Dampf verwandelt.“
Wenn du stehst, dann stehe, wenn du liegst, dann liege, wenn du gehst dann gehe, aber schwanke nicht.
Meditation hat alle Formen. Stehen, Liegen, Gehen, Lachen, Weinen, Reden, Zuhören…
Sie können sehr leicht sitzen, wenn Sie etwas dabei tun, vielleicht sogar ganz ruhig und fast unbeweglich, aber in dem Moment, wenn Sie einfach sitzen und nichts tun, wird es zum Problem. Alles gerät in Ihnen in Bewegung. Sitzen kann also erst dann benutzt werden, wenn Sie zuerst etwas anderes getan haben.
Sie können einfach gehen, das ist für Sie zunächst leichter, und nachdem Sie sich viel bewegt haben, können Sie auch sitzen.
Im Zendô, (Meditationsraum) sollten Sie erst dann sitzen, wenn Sie wirklich zum Zazen (Sitzen in Versenkung) kommen wollen und wenn Sie die Erlaubnis dazu bekommen haben. Sie sollten vorher nicht damit anfangen. Erst wenn Sie sich „ausgetobt“ haben, können Sie anfangen, sich auf die Nicht-Bewegung zu konzentrieren.
Deshalb ist nicht dazu zu raten, gleich und nur mit Sitzen anzufangen. Lassen Sie sich einführen und unterweisen. Sonst werden Sie vieles fühlen, was es gar nicht gibt.
Wenn Sie mit Sitzen anfangen, werden Sie auf viele innere Irritationen stoßen. Je mehr Sie versuchen, einfach zu sitzen, desto mehr störende Einflüsse werden sichtbar. Statt eines Glücksgefühls werden Sie anfangen, Ihre Verrücktheit zu fühlen.
Es ist also besser, wenn Sie mit etwas Aktivem, etwas Positivem, Lebendigem, mit Bewegung beginnen. Dann fühlen Sie eine innere Stille wachsen. Je mehr sie wächst, desto mehr werden Sie fähig sein, Ihre sitzende Position zu benutzen – um sich und ihr Leben zu erkennen.
Und dann wird alles anders sein, ganz anders.
Es macht keinen Sinn, dass Sie der Meditation einen Rahmen geben. Meditation soll ihr Leben werden.
Viele Menschen denken zwanzig Minuten sind notwendig. Und was machen Sie in den restlichen 1.420 Minuten?
Alles in Ihnen wird zu mächtig, und Sie geben diesen Zeiten sehr viel Energie und der Meditation nur zwanzig Minuten.
Meditation muss wie Ihr Herzschlag sein – unverzichtbar. Es kann doch nicht sein, dass Sie fragen: „Reicht es, wenn ich zwanzig Minuten am Tag atme?” – dann kommt der nächste Tag niemals. Selbst wenn Sie schlafen, atmen Sie weiter. Die Natur hat keine lebenswichtigen Funktionen Ihres Körpers und Ihres Lebens in Ihre Hände gelegt. Die Natur hat Ihnen das nicht anvertraut, denn wenn das Atmen in Ihren Händen läge, würden Sie darüber nachdenken, wie viel Sie atmen sollen und ob es in Ordnung ist, zu atmen, während Sie schlafen. Meditation ist nicht Bestandteil Ihrer Biologie, Ihrer Physiologie, sie ist nicht Bestandteil der natürlichen Funktionen.
Meditation ist Ihre Freiheit, sie ist keine biologische Notwendigkeit. Sie können jeden Tag eine bestimmte Zeit lang meditieren, um Ihre Meditation zu stärken, um sie zu intensivieren – doch behalten Sie dies den ganzen Tag bei.
Greifen Sie den Faden der Bewusstheit und der Achtsamkeit immer wieder auf, auch wenn sie scheinbar verloren gingen. Seien Sie in dem Moment, in dem Sie sich daran erinnern, sofort wieder achtsam. Und bereuen Sie nichts, das Sie vergaßen, denn das ist Zeitverschwendung. Meditation ist wie ein traumloser Schlaf, aber mit einem Unterschied. Im traumlosen Schlaf sind Sie nicht bewusst. Im Samadhi, dem letztendlichen Zustand von Meditation, gibt es nur einen kleinen Unterschied: Sie sind bewusst.
Es ist zu verstehen, wenn Sie sagen, dass Sie viel zu tun haben. Aber diese Zeit ist keine 20 Minuten Meditation, diese Zeit ist nur dazu da, sich zu erfrischen – und dann müssen Sie wieder arbeiten, Geld verdienen, Ihrem Beruf nachgehen und zehntausend andere Dinge.
Bleiben Sie einfach achtsam, ob es innerlich immer noch da ist, oder ob es verschwunden ist. Dann umgibt Sie diese Kontinuität vierundzwanzig Stunden lang. Erst dann werden Sie in der Lage sein, Kensho (ein vorsichtiges Erwachen) erfahren zu können – nicht vorher.
Solange Sie sich das fragen, ob Sie Fortschritte machen oder nicht, machen Sie keine – denn wenn Sie Fortschritte machen, wissen Sie es!
Wenn Sie Ihre Meditation erfahren, dann werden Sie vollkommen zufrieden, so sehr, dass Sie zu meditieren vergessen. Machen Sie die Meditation nicht zu einer Gewohnheit. Lassen Sie sie lebendig sein! So wird Ihre Unzufriedenheit nach und nach verschwinden. Sie werden zufrieden sein, nicht nur während Sie in der Meditation sind.
Natürlich werden Sie Ergebnisse haben. So werden Sie feststellen, dass Ihre Wut immer seltener wird. Irgendwann wird sie verschwinden. Warum? Weil Wut ein Zeichen eines nicht-meditativen Geistes ist, eines Geistes, der sich nicht wohl fühlt mit sich selbst.
Durch Ihre Meditation werden Sie mehr und mehr glücklich sein mit sich selbst – denken Sie daran – mit sich selbst. Beobachten Sie auch, was in Ihrer Beziehung geschieht. Wie verhalten Sie sich Ihrem Partner gegenüber?
Beobachten Sie es. Veränderungen sind bedeutungsvoll. Wie verhalten Sie sich Ihren Angestellten gegenüber? Hat es auch da eine Veränderung gegeben? Diese Veränderungen sind bedeutungsvoll.
Was auch immer Sie tun, denken Sie nicht, dass das Ergebnis in den nächsten Tagen kommen wird. Wenn Sie sich ganz auf Ihre Übung einlassen, dann ist hier und jetzt. Wenn Sie jetzt meditieren, dann kommt das Resultat nicht morgen.
Wenn Sie heute meditieren, dann ist das Ergebnis da – egal wie schwach es ist. Meditation ist also nicht etwas, das Sie eine Stunde am Tag machen und dann vergessen. Nein, Ihr ganzes Leben muss Meditation sein, dann brauchen Sie nicht zu fragen: „Mache ich Fortschritte oder nicht?“
Ray of Peace Organisation
Hilfsprojekte des ZENZENTRUM RIEDERICH e.V. und dem GESUNDHEITSZENTRUM MZM ENINGEN.
Die Ray of Peace Organisation unterstützt Menschen in aller Welt mit finanziellen Mitteln aus Spenden. Das Engagement geht über das normale Maß hinaus. So werden von der Organisation keine Mittel aus dem Spendentopf entnommen. Alle Beteiligten sind ehrenamtlich tätig. Das gespendete Geld kommt 1:1 bei den Bedürftigen an.