CHADO · SHODO · KYUDO

ZENKÜNSTE

CHADO

Der Teeweg

Japanisch ‘Chado’ ist einer der praktischen Übungswege, die aus dem Zen Buddhismus hervorgegangen sind. Seine heutige Form geht auf den im 16. Jahrhundert lebenden Teemeister Sen no Rikyu zurück. Rikyu formulierte vier Prinzipien, die die Grundlage für den Teeweg darstellen:

Wa – Harmonie sollte zwischen allen Aspekten in der Teezeremonie existieren. Nicht nur Harmonie zwischen den Gästen und dem Gastgeber sollte vorhanden sein, sondern auch Harmonie mit der Natur. Die Blumen und Teeutensilien sollten im Einklang mit der Natur und den Jahreszeiten stehen.

Ke – Ehrfurcht sollte sowohl unter den Teilnehmern an der Teezeremonie existieren wie auch den verwendeten Teeutensilien entgegengebracht werden.

Sei – Reinheit ist vorhanden wenn Geist und Herz rein sind. Der Alltag und Sorgen sollten außerhalb des Teeraumes zurückbleiben. Auf die Reinheit weißt auch die Sauberkeit des Teeraumes und der Teeutensilien hin.

Jaku – Innere Ruhe wird dann erreicht, wenn die ersten drei Prinzipien erfolgreich geübt werden.

SHODO

Kalligraphie

Für die Kalligraphie benötigt man Herz und die traditionellen Werkzeuge: Pinsel und Papier. Hinzu kommen Elemente wie Aufbau, Dekoration, Tinte, Bewegung, Raum etc.

Am schwierigsten ist die Technik, die es dem Künstler ermöglichen soll, in einem Augenblick, gleich einer Sternschnuppe, über sein Werk zu herrschen. Man kann auch müheloser Kalligraphie machen, doch erst die Beherrschung dieser Technik lässt die Bilder sprechen und verleiht ihnen eine Seele.

Kalligraphie macht man nicht mit den Händen, sondern mit dem Traum, den man in Herzen trägt.

KYUDO

Bogenschießen

Kyudo zählt zu den ältesten der traditionellen japanischen Budo-Künste.

Zusammen mit der Schwertkunst gehörte Kyudo zur Grundausbildung der Samurai. Noch heute wird bei der Ausübung dieser Disziplin mit über tausendjähriger Geschichte zurückgegriffen und es wird immer noch ein einfacher, asymmetrischer Bogen ohne Visiereinrichtung oder Pfeilauflage verwendet.

Diese Ausübung in der traditionellen Form ist auch der wesentliche Unterschied zum westlichen Bogenschiessen und zugleich ein Merkmal aller japanischen Künste: Nicht das Instrument wird perfektioniert, sondern der Mensch entwickelt sich an ihm.

Einer der Gründe warum diese Disziplin unter den Zenkünsten angesiedelt ist.